Vortrag zum Thema „Gendefekte bei chronischer Pankreatitis“, vorgetragen von Prof. Dr. med. Jonas Rosendahl der Universitätsklinik Halle.

AdP e.V. – RGL Seminar 2022 in Leipzig – Bericht

„Mit Blick in die Zukunft“

Bericht zum Regionalgruppenleiter-Seminar in Leipzig vom 29.09.2022 bis 01.10.2022

Wie gewohnt folgten die Regionalleiterinnen und -leiter der Einladung des Vorstandes, um im sächsischen Leipzig ein gemeinsames Regionalgruppenleiter-Seminar durchzuführen. Corona zeigt nach wie vor seine Spuren, jedoch kann von Stillstand beim AdP keine Rede sein. Ganz im Gegenteil… Der Vorstandsvorsitzende Lutz Otto eröffnete, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Vorstandes, am Nachmittag des ersten Seminartages die Veranstaltung mit dem allgemeinen Teil. Schnell zeichnete sich ab, es war ein bewegtes Jahr, mit einer Vielzahl nennenswerter Ereignisse und positiven Entwicklungen im gesamten AdP Umfeld.

Lutz Otto bei der Eröffnung der Veranstaltung
Lutz Otto bei der Eröffnung der Veranstaltung

So wurde beispielsweise Herr Prof. Dr. Michael Poll am 22.09.2022 mit dem „Bundesverdienstkreuz am Band“ ausgezeichnet, eine Ehrung, die er im Namen der AdP Familie, unter Anwesenheit von Lutz Otto und Friedhelm Möhlenbrock, sehr gebührend im Kreishaus in Minden in Empfang nehmen konnte. Weiterhin wurde der neue Schirmherr des AdP, Herr Prof. Dietrich Grönemeyer, vorgestellt – ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der AdP-Öffentlichkeitsarbeit, verbunden mit einer neuen medialen Außenwirkung. Dieser Strahlkraft schließen sich die neuen AdP-Regionalgruppenleiter, Andrea Ziller (Region Oberbayern) und Dieter Muck (Region München) mit ihrem diesjährigen Amtsantritt an und tragen die „Hilfe durch Selbsthilfe“ nun bzw. wieder in die jeweiligen Regionen. Ein wichtiger Schritt für uns, so Hartmut Kotyrba, der beide Regionalgruppenleiter und deren persönliche Hintergründe vorstellte. Eine perfekte Überleitung zu den Verdiensten der langjährigen, aktiven Regionalgruppenleiters. Der AdP verlieh Frau Ulrike Schulz und Herrn Gerald Rapps zum zehnjährigen

Vereinsjubiläum und Frau Renate Kaifer für ihre 20- jährige Tätigkeit im AdP eine Ehrenurkunde. Mit einem Ausblick auf die kommenden Termine, wie das Bundestreffen 2024 in München und das Regionalleitertreffen im September 2023 in Würzburg, schloss Lutz Otto den allgemeinen Teil.

Der AdP im Wandel – spürbar und allgegenwärtig.

Birgit Fricke, Beisitzerin im Vorstand und Vorsitzende des Onkologie-Ausschusses, stellte den Teilnehmern einen Entwurf für die neu geplante Broschüre „Hinter den Kulissen“ vor, mit dem Gedanken, den AdP und deren Mitwirkende mit ihren Aufgaben, Tätigkeiten und auch ihrem ganz persönlichen Werdegang beim AdP vorzustellen. Die neue Broschüre soll informieren und Betroffene animieren, selbst im AdP aktiv zu werden und ebenfalls einen Beitrag im Rahmen der Selbsthilfe zu leisten.

Im Anschluss wurde es digitaler. Vorstandsmitglied Matthias Seebo stellte den eBrief vor. Im Gegensatz zum üblichen Postbrief, kann künftig der gewünschte Brief oder eine Einladung digital zu einem Post-Dienstleister übermittelt werden, der den Brief druckt und versendet. Angeschriebene Betroffene oder Interessenten der Regionalgruppen halten weiterhin ihre Post in den Händen, doch für den AdP bedeutet dies effizient, sicher, kostengünstiger und nachhaltig informieren zu können. Neben Neuerungen der Archivierungsanforderungen und dem Aufruf, hier eng mitzuwirken, stellte Herr Seebo eine echte Innovation in Ausblick: Die Entwicklung einer AdP App. Hier setzt der AdP neue Maßstäbe. Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung wird zukünftig allen Vereinsmitgliedern und Interessierten, neben Handbuch und Webseite, ein neues Tool zur Verfügung stehen. Die App beinhaltet, neben aktuellen Vereinsinformationen, einen Veranstaltungsanzeiger, Kochrezepte, ein Ernährungstagebuch sowie ein Broteinheiten- und Fettmengenrechner, der als Hilfestellung für die Enzymsubstitution dienen könnte. Die Vorstellung sorgte im Publikum für reichlich Gesprächsstoff. Zum Ende des ersten Veranstaltungstages konnten die Teilnehmer nun mit den anderen Regionalgruppenleiterinnen und -leitern, mit dem Vorstand und den Vertreterinnen der Bundesgeschäftsstelle in einen regen Austausch treten und dies beim gemeinsamen Abendessen vertiefen.

Präsentation Claudia Seide und Theresia Wapenhans, Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V.

Am zweiten Seminartag erwartete die Teilnehmer ein sehr intensiver Vortrag. Claudia Seide und Theresia Wapenhans von der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V. referierten über „hilfreiche Strategien in der Palliativsituation – Belastungen und Gefühle von Betroffenen und Angehörigen verstehen und begleiten“. Ein Thema, welches alle Regionalgruppenleiterinnen und -leiter bewegt, umtreibt und im Interesse von Betroffenen und Angehörigen in der täglichen Arbeit fordert. Abweichend vom eigentlichen Vortrag, gingen die Referentinnen auf die Publikumsfragen ein und beantworteten diese sehr ausführlich.

Die „Leipziger Lerchen“ umrahmten am Nachmittag den Spaziergang durch Leipzig. In zwei Gruppen führten die Putzmacherin Pauline, Lene Voigt und die Leipziger Lerchenfrau die Seminarteilnehmer durch die historische Innenstadt von Leipzig. Vorbei an der Nikolaikirche, Auerbachs-Keller (bekannt aus Goethes Faust), dem Goethe-Denkmal, der Brühl (einst Pelz-Welthandelszentrum), historischen Bürgerhäusern und unzähligen kleinen versteckten Passagen und Höfen, boten die Stadtführerinnen den Interessierten viele Eindrücke einer langen Stadtgeschichte und stellten ein Leipzig vor, das bereits im 18. Jahrhundert zu einer bedeutenden Messestadt heranwuchs und den Spitznamen „Kleines Paris“ trug. Am Ende der Tour wurden die heutigen „Leipziger Lerchen“ gereicht, ein süßes Gebäck, welches an die Leipziger Küchenkreationen erinnern soll: ein Mürbeteiltörtchen mit Marzipanfüllung als Symbol eines Vogelbalgs.

Prof. Dr. med. Jonas Rosendahl, UKH Halle
Prof. Dr. med. Jonas Rosendahl, UKH Halle

Der dritte und damit letzte Seminartag begann mit einem sehr anschaulichen Vortrag zum Thema „Gendefekte bei chronischer Pankreatitis“, vorgetragen von Prof. Dr. med. Jonas Rosendahl der Universitätsklinik Halle. Er referierte zum momentanen Erkenntnis- und Forschungsstand bei hereditärer Pankreatitis. Ein äußerst komplexes Thema, welches aufgrund der zum einen sehr selten familiär auftretenden Erkrankung und der Vielzahl von einwirkenden Außeneinflüssen im Leben der Patienten, mit Hilfe von engagierten Ärzten und Forschungseinrichtungen, in europäisch agierenden Arbeitsgruppen weiter vorangetrieben wird.

Den letzten Tagesordnungspunkt stellte auf Wunsch der Regionalgruppenleiterinnen und -leiter ein praktisches Thema dar: „Wie schreibe ich einen Pressebericht?“ Axel Mörer der S-Press|medien Agentur für Inhalte in Bonn, welche den AdP bereits in diversen Publikationen wie beispielsweise dem Newsletter IMPULS vertritt, erläuterte praxisnah, worauf es bei einem Pressebricht ankommt, wie ein Bericht zusammengesetzt sein sollte, worüber geschrieben werden kann und wo diese Artikel platziert werden können. Das Ziel soll auch hier die Ausdehnung der öffentlichen Wahrnehmung sein, nicht nur im direkten AdP Umfeld.

Als Resümee des Regionalgruppenleiter-Seminares bleibt nur eines zu sagen: der AdP richtet den Blick voraus in die Zukunft. Basierend auf das starke Engagement der Regionalgruppenleiterinnen und – leiter. Ein herzliches Dankschön für ihren Einsatz und ihre tatkräftige Unterstützung.

von Anja Strecker-Seebo © Fotos: Matthias Seebo

Selbsthilfegruppe finden

Finden Sie eine Regionalgruppe in Ihrer Nähe.
Wir freuen uns auf Sie.
mehr

Experten-Hotline

Das Informations- und Beratungsangebot in Form einer Telefon-Hotline mit Pankreas-Experten.
mehr

Unser Forum

Besuchen Sie unser Forum zum Thema Bauchspeicheldrüse – Pankreas – Selbsthilfe
mehr

Der AdP Newsletter

Aktuelle Verbandsnachrichten und Meldungen rund um Bauchspeicheldrüsen(krebs)erkrankungen
mehr
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Mitgliedschaft oder einer Spende