Diese blöde Krankheit!
Bauchspeicheldrüsen-Erkrankte trafen sich mit Ärzten im Bremer Klinikum-Mitte und tauschten sich aus.
Prof. Dr. Bektas und Oberärztin Dr. Gäwert nahmen sich am 11. März 2024 wieder Zeit, um den Bauchspeicheldrüsen-Erkrankten und an der Bauchspeicheldrüse Operierten geduldig zuzuhören und ihre Fragen zu beantworten. Auch Prof. Dr. Ockenga aus der Gastroenterologie kam hinzu und gab Tipps zur Linderung von Bauchschmerzen und zur Ernährung.
Fragen gab es vor allem zu Reha-Kliniken, die für Bauchspeicheldrüsen-Erkrankte geeignet sind, zu Enzymen und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. Für manche Betroffene ist es ein Problem, wenn die Hausärzte aus Unwissenheit keine Enzyme verschreiben möchten, obwohl sie dringend auf diese angewiesen sind.
Eine Bauchspeicheldrüsen-Insuffizienz macht sich manchmal durch Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten bemerkbar, aber natürlich haben nicht alle Probleme mit der Bauchspeicheldrüse, wenn sie Nahrungsmittel nicht vertragen. Häufig essen Personen mit Unverträglichkeiten aus Angst vor Verdauungsbeschwerden und Schmerzen zu wenig und verlieren immer mehr an Gewicht. Schlanke Personen brauchen aber Fett und sollen deshalb bei den Mahlzeiten mehr Enzyme einnehmen, um mehr Fett essen zu können.
In unserer Austauschrunde nach der Kaffeepause wurde geweint, getröstet und Mut gemacht. „Diese blöde Krankheit“, sagte ein Betroffener, der nicht operiert werden kann und an der Chemo-Therapie leidet. Die Situation der Betroffenen ist bei unseren Treffen immer sehr unterschiedlich. Manche leben schon seit vielen Jahren komplett ohne Bauchspeicheldrüse, manche ohne einen Teil der Bauchspeicheldrüse, andere leiden an einer chronischen Bauchspeicheldrüsen-Entzündung oder Insuffizienz, manche kommen gut klar mit der Einnahme der Enzyme und ihrem Diabetes, andere müssen sich noch daran gewöhnen oder es bleibt schwierig. Betroffene mit Bauchspeicheldrüsen-Krebs berichten in der Gruppe häufig über die Nebenwirkungen der starken Chemo-Therapie. Anknüpfungspunkte gibt es bei jedem Treffen, um die anderen zu verstehen und sich gegenseitig Tipps zu geben.
Immer wieder betroffen macht uns die Situation derjenigen, die mit Bauchspeicheldrüsen-Krebs nicht mehr operiert werden können und sich auf die letzten Wochen oder Monate ihres Lebens einstellen müssen. Unsere Gruppe ist natürlich auch für sie da, denn auch in den letzten Wochen ist das Ziel, mit einer eine so gut wie möglichen Lebensqualität zu leben. Der Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann dabei dazugehören.
Rosa Maria Jiménez-Claussen
Regionalleiterin Bremen, Bremerhaven und umzu des AdP e.V.
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