Essen – Weltpankreaskrebstag 2024 – 21.11.2024
Rückblick auf die erfolgreiche Veranstaltung zum 11.Weltpankreaskrebstag im zertifizierten Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse des Alfried-Krupp-Krankenhauses in Essen-Rüttenscheid
Oberärztin Dr. Bultmann begrüßte die rund 80 Anwesenden und etwa 30 online zugeschalteten Teilnehmer zu dieser hybriden Veranstaltung.
Den Auftakt bildete Rüdiger Schwenn von der AdP-Regionalgruppe Essen (Arbeitsgemeinschaft der Pankreatektomierten e.V.), der die Arbeit der AdP vorstellte und den Hintergrund des Welt-Pankreaskrebstags erläuterte. Er informierte über aktuelle Entwicklungen, darunter die neue Notfallmappe für Mitglieder, die digital und in Papierform verfügbar ist, sowie den Sinn und Zweck der Gründung des Diabetes-Ausschusses. Zudem präsentierte er die neue Broschüre „Endosonographie des Pankreas zum Verstehen für Jedermann“, die komplexen Inhalte verständlich aufbereitet.
Anschließend folgte Dr. med. Bultmann Oberärztin mit ihrem Vortrag Neue und bewährte Therapieansätze des Pankreaskarzinoms. Sie erklärte, dass die Symptome bei Pankreaserkrankungen oft unspezifisch sind und meist erst spät auftreten. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Übelkeit, Bauch- und Rückenschmerzen. Wenn eine vollständige Tumorentfernung nicht möglich ist, kann eine chirurgische Intervention dennoch zur Verbesserung der Symptome beitragen. Bei inoperablen Tumoren kommen systemische Therapien, unterstützende Behandlungsmaßnahmen (Best Supportive Care, kurz BSC, versteht man in der Onkologie die beste Begleitbehandlung („Supportive Therapie„) eines Krebspatienten) zum Einsatz.
Im Anschluss referierte Priv.-Doz. Dr. med. Jahn Abteilungsarzt Nephrologie über Behandlung des pankreasspezifischen Diabetes mellitus.
Er betonte, dass Patienten nach einer vollständigen oder teilweisen Entfernung der Bauchspeicheldrüse Diabetes entwickeln (Typ-3c-Diabetes), da die Produktion von Insulin und Glucagon beeinträchtigt ist. Er hob die Bedeutung von Bewegung zur Anregung des Stoffwechsels hervor und empfahl den Einsatz von Insulinpumpen als hilfreiche Therapieoption. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Patienten mit Typ-3c-Diabetes ein erhöhtes Risiko für Hyperglykämien und eine höhere Morbidität und Mortalität haben.
Zum Schluss hielt Frau Klöppner (Diabetesassistentin DDG, Ernährungsberaterin), einen Vortrag über die Ernährung und Enzymsubstitution bei Pankreaserkrankungen. Sie ging auf die Herausforderungen bei der Ernährung nach einer Pankreasoperation ein. Sie erklärte, dass viele Patienten unter gestörter Nährstoffverwertung leiden, was zu Gewichtsverlust und einem erhöhten Frakturrisiko führen kann. Ihr Ziel ist es, durch eine ausgewogene Ernährung mit leicht verdaulicher Vollkost und hochwertigen Fettquellen das Gewicht zu stabilisieren. Sie empfahl Speisen über den Tag zu verteilen (z. B. in sechs kleinen Mahlzeiten) und warnte vor übermäßiger Einnahme von freiverkäuflichen Vitaminen, da diese den Blutdruck negativ beeinflussen könnten. Besonders wichtig sei auch der richtige Umgang mit Enzympräparaten: Diese sollten nicht mit heißen Getränken eingenommen oder geöffnet und auf warme Speisen gestreut werden sollen.
Nach den Vorträgen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen zu stellen, die ausführlich beantwortet wurden. Dieses Angebot wurde rege im Rahmen der Gruppenveranstaltung genutzt.
Resümee:
Die Veranstaltung bot eine gelungene Mischung aus fundierten medizinischen Informationen und praxisnahen Tipps, die von den Teilnehmern sehr geschätzt wurden.
Bericht: Rüdiger Schwenn