Pressemitteilung des AdP e.V. zum Weltkrebstag 2025

Weltkrebstag 2025: Früherkennung hilft selbst
bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Besonders frühe Symptome kaum bekannt – Pankreaskarzinom ist schon die zweithäufigste Todesursache bei Krebs – Hausärzte sind der Schlüssel

Bonn, 28. Januar 2025 – Auch wenn zuletzt erneut Prominente wie der Musiker Quincy Jones, Fußballtrainer Sven-Göran Eriksson und die Schauspieler Paul Teal und Drake Hogestyn an Bauchspeicheldrüsenkrebs starben, verbessern sich die Chancen, die Krankheit zu überleben. „Die Medizin macht nicht nur erhebliche Fortschritte bei der Behandlung. Zudem wissen wir immer mehr darüber, wie man ein Pankreaskarzinom früher erkennen kann“, sagt Lutz Otto, der Bundesvorsitzende der Selbsthilfeorganisation AdP anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Zum 25. Mal findet 2025 der Weltkrebstag statt, in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“.

Immerhin hat sich dank verbesserter Operationstechniken, individueller Chemo- und Immuntherapien sowie besserer Nachsorge die fünfjährige Überlebensrate bei Frauen seit dem Jahr 2000 von damals 5,0 Prozent auf 11,0 Prozent 2022 mehr als verdoppelt. Bei Männern stieg die Überlebensrate von 7,6 auf ebenfalls 11,0 Prozent. „Damit ist die Überlebensrate bei einem Pankreaskarzinom zwar immer noch eine der schlechtesten aller Krebsarten, aber sie könnte besser sein, wenn es gelingt, eine Erkrankung deutlich früher zu erkennen“, so Otto.

Wie wichtig bessere Früherkennung ist, zeigen neue Statistiken. Bauchspeicheldrüsenkrebs war 2023 nach dem Lungenkrebs erneut zweithäufigste Todesursache bei Krebs, wie neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen (Zahlen für 2024 liegen noch nicht vor). Demnach starben 2023 44.933 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs, 19.416 am Pankreaskarzinom, gefolgt von Brustkrebs (18.713), Prostatakrebs (15.196) und Dickdarmkrebs (14.679). „Obwohl viel mehr Frauen an Brustkrebs und Männer an Prostatakrebs erkranken als am Pankreaskarzinom, liegen die Todeszahlen unter denen für Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das zeigt, dass andere Krebserkrankungen dank Vorsorge und großer Aufmerksamkeit auch in der Ärzteschaft früh genug erkannt werden und behandelt werden können“, so Otto. „Das ist leider beim Pankreaskarzinom nicht der Fall, weil anfangs ein Krebsbefall ohne Schmerzen verläuft.“

Allerdings gebe es eine große Zahl an frühen Symptomen, durch die auch Pankreaskrebs bis zu anderthalb Jahren früher erkannt werden kann und in solchen Fällen die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung erheblich steigen. „Allerdings sind diese Frühindikatoren gerade bei Hausärzten, die als erste mit frühen Anzeichen konfrontiert werden, kaum bekannt“, bedauert Otto.

Typische, sehr frühe Hinweise auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sind:

  • chronische, häufig als dumpf und tief empfundene Schmerzen im Oberbauch
  • Rückenschmerzen, für die sich eigentlich keine Ursache finden lässt
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese können durch einen Tumor ausgelöst werden, der den Zwölffingerdarm oder den Magenausgang einengt
  • Diabetes: Bei 15 % der Diabetiker geht der Insulinmangel auf eine Krebserkrankung zurück. Der Diabetes kann sogar ein bis zwei Jahre vor weiteren Symptomen auftreten, ist also ein Frühindikator
  • Gelbsucht: Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse kann den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern, so dass sich die Haut und die Bindehaut des Auges gelb verfärben. Der Urin wird dunkel, der Stuhlgang hell
  • Nicht erklärbarer Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung
  • Verstärkte Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit
  • Nachtschweiß und Fieber
  • Tastbare Veränderungen im Bauch

„Wenn Haus- und Fachärzte bei den genannten Symptomen keine direkten Ursachen finden, sollten sie ein Pankreaskarzinom im Frühstadium in Betracht ziehen und weitere Untersuchungen durchführen oder anordnen“, rät der AdP-Vorsitzende. „Das kann viele Leben retten und die Überlebensraten weiter verbessern.“


 Über den AdP:
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) wurde 1976 von Betroffenen in Heidelberg gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der gemeinnützige Verein steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Seit Beginn unterstützen Ärzte aller Fachrichtungen und Ernährungstherapeuten den AdP. Dem Verein gehören 1550 Mitglieder in 60 Regionalgruppen an. Die Selbsthilfeorganisation unterstützt Patienten, bei denen eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt oder vermutet wird. Das Ziel des AdP ist die Förderung der Gesundheit und Rehabilitation von partiell und total Pankreatektomierten sowie nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen.

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