Pressemitteilung zum Weltpankreaskrebstag 2025
Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V.
Bundesgeschäftsstelle
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Pressemitteilung
Krebskliniken und AdP informieren bundesweit über Bauchspeicheldrüsenkrebs
Weltpankreaskrebstag 2025: Auf frühe Symptome achten – Kliniken und öffentliche Gebäude leuchten am 20. November in ganz Deutschland lila
Bonn, 09. November 2025 – Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind nach dem Lungenkrebs und vor dem Brustkrebs die zweithäufigste Todesursache bei Krebs in Deutschland. 2024 starben nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes 19.533 Menschen in Deutschland an einem Pankreaskarzinom, obwohl jährlich nur rund 21.000 Menschen erkranken. „90 Prozent der Erkrankten sterben innerhalb von fünf Jahren am Pankreaskarzinom. Diese Sterberate ist einfach viel zu hoch“, erklärt der Bundesvorsitzender des Arbeitskreises der Pankreatektomierten (AdP), Lutz Otto, anlässlich des Weltpankreaskrebstages 2025 am 20. November.
Bereits seit 2019 sterben mehr Menschen am Pankreaskarzinom als an Brustkrebs. „Das liegt auch daran, dass es für Brustkrebs flächendeckende Vorsorgeuntersuchungen und bessere Behandlungsmöglichkeiten gibt, anders als beim Pankreaskarzinom, das oft zu spät entdeckt wird und dann nur noch schwer behandelt werden kann“, so Otto. Entscheidend sei, einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse so früh wie möglich zu entdecken. Da es im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen für Pankreastumore keine Vorsorgeuntersuchungen gibt, werben der AdP und die Pankreaszentren Deutschlands am Weltpankreaskrebstag dafür, dass Menschen ab 60 Jahren und deren Hausärzte stärker auf Signale achten, die schon früh auf einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse hinweisen können. „Bei älteren Menschen, bei denen plötzlich Diabetes auftritt, die unerklärliche Rückenschmerzen haben oder ohne Anlass unter Erschöpfung leiden, kann ein Tumor am Pankreas die Ursache sein“, so Lutz Otto. „Wenn ein Arzt keinen Grund für die Rücken- oder Bauchschmerzen finden kann, sollte man unbedingt eine Zweitmeinung bei einem Facharzt einholen und prüfen lassen, ob die Schmerzen mit der Bauchspeicheldrüse zusammenhängen können.“
Auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse können diese Beschwerden hinweisen:
- chronische, häufig als dumpf und tief empfundene Schmerzen im Oberbauch
- Rückenschmerzen, für die sich eigentlich keine Ursache finden lässt
- Übelkeit und Erbrechen: Diese können durch einen Tumor ausgelöst werden, der den Zwölffingerdarm oder den Magenausgang einengt
- Diabetes: Bei rund 15 % der Diabetiker geht der Insulinmangel auf eine Krebserkrankung zurück. Der Diabetes kann sogar ein bis zwei Jahre vor weiteren Symptomen auftreten, ist also ein Frühindikator
- Gelbsucht: Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse kann den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern, so dass sich die Haut und die Bindehaut des Auges gelb verfärben. Der Urin wird dunkel, der Stuhlgang hell.
- Nicht erklärbarer Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
- Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung
- Verstärkte Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit
- Nachtschweiß und Fieber
- Tastbare Veränderungen im Bauch
Die Pankreaszentren in Deutschland informieren gemeinsam mit dem AdP in der Woche des Weltpankreaskrebstages in Vortragsveranstaltungen über diese frühen Symptome und über neue Operations- und Therapiemöglichkeiten. Um die Aufmerksamkeit für das Thema in der Öffentlichkeit zu erhöhen, sind zudem alle beteiligten Kliniken sowie zahlreiche öffentliche Gebäude wie das Holstentor in Lübeck und das Albertinum in Dresden mit der Galerie Alte Meister in lila beleuchtet. Auf der Webseite www.weltpankreaskrebstag.de bietet der AdP einen bundesweiten Überblick über die Veranstaltungen. So beteiligen sich u. a. die Unikliniken in München, Heidelberg, Dresden, Berlin, Bochum, Hamburg, Bremen, Halle/Saale, Magdeburg, Karlsruhe, Stuttgart, Erlangen, Münster, Bielefeld, Essen, Köln, Lübeck und Würzburg mit Patiententagen und Vorträgen. Auch Kliniken in kleineren Städten nehmen teil, u. a. in Lengries, Celle, Neumarkt in der Oberpfalz, Kaiserslautern, Oldenburg, Siegen und Bad Oeynhausen.
Alle Veranstaltungen veröffentlicht der AdP auf der Aktionsseite www.weltpankreaskrebstag.de
Über den AdP
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V. (AdP) wurde 1976 von Betroffenen in Heidelberg gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der gemeinnützige Verein steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Seit Beginn unterstützen Ärzte aller Fachrichtungen und Ernährungstherapeuten den AdP. Dem Verein gehören rund 1.550 Mitglieder in über 60 Regionalgruppen an. Die Selbsthilfeorganisation unterstützt alle Patienten, bei denen eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt oder vermutet wird. Das Ziel des AdP ist die Förderung der Gesundheit, die Information und Rehabilitation von partiell und total Pankreatektomierten sowie nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen.
