Stralsunder Patienteninformationstag am 06.06.2024
Grundsteinlegung für eine AdP-Gruppe an den Helios-Hanse-Kliniken in Stralsund
Das Helios Hanseklinikum Stralsund versorgt jährlich über 60.000 Patientinnen und Patienten und verfügt über fünf zertifizierte Zentren. Nun soll ein weiteres hinzukommen. Das Klinikum will sich noch in diesem Jahr als Darm- und Pankreaskrebszentrum zertifizieren lassen. Viele medizinische Anstrengungen sind in diesem Zusammenhang bereits erbracht worden. Jetzt gilt es, eine AdP-Selbsthilfegruppe ins Leben zu rufen, damit der Austausch auch über die Krankenhausbehandlung hinaus mit Menschen möglich ist, die an der Bauchspeicheldrüse erkrankt sind.
Der Grundstein für dieses Ziel wurde am 6. Juni gemeinsam mit Uwe Buchsteiner gelegt. Er ist seit vielen Jahren Mitglied im Arbeitskreis für Pankreatektomierte (AdP) und gründete bereits AdP-Gruppen in Schwerin und Rostock. Dadurch hat er sich ein breites Netzwerk aufgebaut und steht auch nun in engem Austausch mit dem Hanseklinikum. Er sagte den Versammelten: „Wir (Betroffene des AdP) sind keine Ärzte, aber wir haben Betroffenheit-Kompetenz. Wir können Mut geben.“ Als er selbst, sich auf seinem Weg durchs Leben unter einem Baum ausruhen musste, haben die Mitglieder der Selbsthilfegruppe ihn aufgehoben, umarmt und auf Ihrem Weg durchs Leben mitgenommen.
Am Informationstag präsentierte die Klinik ihr Leistungsspektrum für Bauchspeicheldrüsenerkrankte. Rund 50 Interessierte sind erschienen, um mehr über das Krankheitsbild und die Gruppengründung zu erfahren. Der Ärztliche Direktor und Chirurgie-Chefarzt, Prof. Dr. Matthias Birth, ging auf die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten ein, unter anderem auch auf die Irreversible Elektroporation mit Nanoknife (IRE), eine spezielle Methode mit Stromstößen bei inoperablem Bauchspeicheldrüsenkrebs, die weltweit nur an wenigen Kliniken angeboten wird. Das Stralsunder Krankenhaus hat sich in den vergangenen Jahren eine große Expertise bei diesem Eingriff aufgebaut. „Bauchspeicheldrüsenkrebs hat immer noch eine sehr ungünstige Prognose, gerade wenn er spät erkannt wird. Doch die Diagnose muss längst kein Todesurteil mehr sein“, machte Prof. Birth in der Veranstaltung deutlich.
Anett Behrendt, die leitende Ernährungsberaterin am Helios Hanseklinikum, stellte vor, was Betroffene nach einer Bauchspeicheldrüsen-OP essen und vor allem unbedingt vermeiden sollten. Sie ging dabei
auch auf die hochkalorische Ergänzungsnahrung ein. Es empfehle sich, die Getränke nicht zu kalt zu sich zu nehmen und immer in kleinen Schlucken über den Tag verteilt, sagte sie.