AdP e.V. – Newsletter – September 2019

Liebe AdP-Mitglieder, liebe Angehörige, sehr geehrte Unterstützer, werte Interessierte, 

wir haben dieses Mal das Thema Fatigue (deutsch: Müdigkeit oder Erschöpfung) aufgegriffen, weil wir als AdP in Gesprächen mit Betroffenen immer wieder mit dieser Diagnose konfrontiert werden. Neben einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, und dies nicht nur bei einer Krebsdiagnose, ist es nicht selten der Fall, dass gleichzeitig Betroffene unter der Diagnose Fatigue leiden. 

Zudem möchte ich nochmals eine Bitte äußern: Teilen Sie uns doch gerne mit, welche Themen wir möglicherweise in Zukunft aufgreifen sollten. Ihre Vorschläge richten Sie bitte wie folgt an: impuls@adp-regional.de. 


FATIGUE > Die krebsbedingte Tumorerschöpfung – von Dr. Jens Ulrich Rüffer – 

PD Dr. med. Jens Ulrich Rüffer

Obwohl die subjektive Todesbedrohung für Betroffene und nicht Betroffene durch Krebs kaum abgenommen hat, überleben heutzutage immer mehr Patienten eine Tumorerkrankung. Damit rücken nun vermehrt Fragen zur Qualität des Überlebens in den Fokus. Bei nahezu allen Krebspatienten tritt während der Therapie und bei vier von zehn der Patienten auch Jahre nach erfolgreich beendeter Therapie ein Erschöpfung-Syndrom auf, welches erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten hat und wahrscheinlich auch den Therapieverlauf beeinflusst.
Die häufigsten Beschwerden dieser sog. Tumorassoziierten Fatigue sind ein Gefühl von körperlicher, emotionaler und geistiger Müdigkeit, Kraftlosig-keit und Erschöpfung … .


Portal bietet psychoonkologische Hilfe für Krebskranke und Angehörige 

Eine neue Onlinesuche mit psychoonkologischen Hilfsangeboten für Krebskranke und ihre An-gehörigen hat das Portal Psycho-Onkologie Online (POO) eingerichtet. Der Suchdienst ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie (dapo) entstanden. 

Die Onlinesuche unterscheidet bei den Unterstützungsangeboten zwischen „Therapie“, „Beratung“ und „Ergänzenden Verfahren“. Mittels farbiger Markierungen wird in einer interakti-ven Deutschlandkarte angezeigt, wo sich welches ambulante psychoonkologische Angebot befindet …


Pankreaskarzinom  – Schlüssel gegen die Metastasierung von Pankreaskarzinomen gefunden 

Maus im Versuchslabor

Ein internationales Forscher-Team hat herausge-funden, wie aggressive Pankreaskarzinomzellen ihre Umgebung verändern, um eine einfache Metastasierung zu ermöglichen – die Hauptto-desursache bei Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Die Forscher stellten fest, dass einige Pankreastu-moren größere Mengen des Moleküls Perlecan produzieren, um ihre Umgebung umzugestalten. Dadurch können sich Krebszellen leichter auf andere Körperregionen ausbreiten und sind auch vor einer Chemotherapie geschützt. In einem Mausmodell zeigten die Forscher, dass eine Sen-kung des Perlecan-Spiegels eine Verringerung der Ausbreitung von Bauchspeicheldrüsenkrebs und ein verbessertes Ansprechen auf eine Chemotherapie bewirkte. 


Wie Resistenz gegen wichtiges Krebsmedikament entsteht 

Krebszellen

Taxane, häufig eingesetzte Krebsmedikamente, blockieren die Zellteilung und treiben die Tumorzellen dadurch in den Zelltod. Jedoch kommt es im Behandlungsverlauf häufig zu Resistenzentwicklung. Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum fanden nun heraus, dass in den Krebszellen ein für den Zelltod verantwortliches Protein abgebaut und entsorgt wird. Steht diese Tumorbremse nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung, so können die Tumorzellen überleben – und sind resistent gegen die Wirkung der Taxane. Bevor sich Zellen teilen, müssen sie zunächst dafür sorgen, dass ihr Erbgut korrekt auf beide Tochterzellen verteilt wird. Dazu bauen sie ein Bündel spezieller Proteinfasern auf, das wegen seiner charakteristischen Form als Teilungsspindel bezeichnet wird. Die Fasern der Spindel ziehen die einzelnen Chromosomen geordnet an die entgegengesetzten Pole der Zelle …


Wie der Tumormarker CA 19-9 Krebs fördert  – Biomarker offenbar kein harmloses Antigen 

Biomarker offenbar kein harmloses Antigen

Das Carbohydrate-Antigen 19-9 (CA 19-9), das seit drei Jahrzehnten zur Verlaufskontrolle von Krebserkrankungen im Pankreas und anderen Verdauungsorganen benutzt wird, ist kein harmloser Biomarker. Tierexperimentelle Untersuchungen in Science (2019; 364: 1156-1162) zeigen, dass CA 19-9 eine Pankreatitis auslösen und dadurch die Entwicklung einer Krebserkrankung anstoßen kann. Antikörper gegen CA 19-9 könnten eine neue therapeutische Option sein.
CA 19-9 wurde 1981 bei Patienten mit Darm- oder Pankreaskrebs entdeckt. Es hat sich bald zu einem Tumormarker entwickelt, der vor allem für die Verlaufskontrolle beim Pankreaskarzinom benutzt wird. Für die Frühdiagnose ist CA 19-9 nicht geeignet, weil er auch bei gutartigen Erkrankungen, darunter der chronischen Pankreatitis …


Forscher rechnen mit starkem Anstieg von Krebserkrankungen
Innovationen sollen in Strategien münden 

Blutuntersuchungen im Labor

Mediziner vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) rechnen mit einem starken Anstieg von Krebser-krankungen weltweit. „Es ist nicht übertrieben davon zu reden, dass wir einen Tsunami an Krebserkrankungen vor uns haben“, sagte der DKFZ-Vorstandschef Michael Baumann Ende Juli in Dresden. Das Zentrum mit Sitz in Heidelberg will in Dresden eine Außenstelle errichten. Heute wurde dazu eine Gründungsvereinbarung unterzeichnet. Laut Baumann wird auch in Deutschland die Zahl der Neuerkrankungen zunehmen – von derzeit 500.000 pro Jahr auf 600.000 im Jahr 2030. Schätzungen zufolge leben hierzulande derzeit mindestens vier Millionen Menschen mit Krebs oder haben eine solche Erkrankung überstanden. Baumann führt den erwarteten Anstieg nicht nur auf die demografische Entwicklung zurück …

 


Förderpreis der Krebsgesellschaft an Miranda Blohm verliehen 

Förderpreis Auszeichnung
für Miranda Blohm (l.)

Der Förderpreis 2018 der niedersächsischen Krebsgesellschaft wurde am 19. Juni an die lang-jährige Regionalgruppenleiterin Miranda Blohm von Hamburg-Harburg verliehen. Sie teilt sich das Preisgeld von 5000,- Euro mit einem weiteren Preisträger. 

Die Niedersächsische Krebsgesellschaft schreibt jährlich den Förderpreis aus. Hierbei werden keine wissenschaftlichen Arbeiten zu besonderen Forschungsaktivitäten ausgezeichnet, sondern Projekte, die Patienten in den Mittelpunkt stellen und einen Beitrag zur besseren Beratung, Betreuung oder Versorgung leisten. Direkt nach Diagnosestellung bzw. am Krankenbett nach der Pankreasoperation erfolgt die Unterstützung der Patienten. Blohm über die Begleitung im Krankenhaus: „Es gibt kein Konzept, nach dem diese Krankenhausbesuche erfolgen, sondern ich schenke den Patienten Zeit und nehme das auf, was sie bewegt.“ 

Der AdP gratuliert herzlich zur Auszeichnung. ©AdP-News 


Schulungsfahrt ins brandenburgische Lübben 

Schulungsteilnehmer der Fahrt nach Lübben

Unsere Informationsveranstaltung startete um neun Uhr am Ostbahnhof mit dem Busunternehmen Palm zum Reha-Zentrum in Lübben. Wie gewohnt, wurden wir von Frau Dr. Rex, Chefärztin für On-kologie in dieser Klinik, herzlich in Empfang genommen und in den Schulungsraum geführt. Wo sie uns zunächst einen kurzen Überblick des Aufgabenprofils der Klinik, der ganzheitlichen, fachüber-greifenden, teamorientierten Betreuung im Haus gab, um jeweils den Rehabilitationserfolg best-möglich zu gewährleisten. Auch die Sozialpädagogin und die Ernährungsberaterin ihres Teams stan-den uns zur Abklärung unserer zahlreichen Fragen in Richtung Therapien, Ernährungswünsche, me-dizinischer Notwendigkeiten und sozialer Belange zur Verfügung. Nachdem unsere offenen Probleme geklärt waren, ging es mit dem Bus weiter nach Burg zum „Deutschen Haus“. Der Hunger wurde gestillt und die Fahrt nach Dissen fortgesetzt. Dort erwartete uns eine Führung im Kräutergarten mit 600 verschiedenen Pflanzenarten 


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