Dr. Lotta Gäwert hielt einen Vortrag zur Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie Dr. Lotta Gäwert hielt einen Vortrag zur Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie

Tag der Bauchspeicheldrüse in Bremen

Dr. Gäwert hielt einen Vortrag zur Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie im Klinikum Bremen Mitte

Zum diesjährigen „Tag der Bauchspeicheldrüse“ hielt Oberärztin Dr. Lotta Gäwert beim Selbsthilfe-Treffen einen Vortrag zur „Chirurgie der Bauchspeicheldrüse“. Im Klinikum Bremen Mitte beantwortete die Ärztin alle Fragen der Bauchspeicheldrüsen-Erkrankten, die zum Treffen erschienen waren. Auch Ronald Borm, der neue stellvertretende Regionalleiter aus Oldenburg, war zu Gast bei der Veranstaltung in Bremen.
Zu Beginn des Treffens bedankte sich Regionalleiterin Rosa Jiménez-Claussen bei Chefarzt Prof. Dr. Hüseyin Bektas aus der Chirurgie für die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Bremen Mitte seit 2015. Auch Chefsekretärin Daniela Blaurock aus der Chirurgie war anwesend und die Regionalleiterin bedankte sich bei ihr für die engagierte Zusammenarbeit mit der AdP-Gruppe. Frau Blaurock kümmert sich stets engagiert darum, dass die Selbsthilfetreffen in einem Raum im Klinikum Bremen Mitte und mit Catering stattfinden können. Prof. Bektas fand auch für die Regionalleiterin dankende Worte, da sie sich durch ihr Engagement für viele Bauchspeicheldrüsen-Kranke einsetze.

Dr. Gäwert erklärte bei ihrem Vortrag zur Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie die Faktoren, auf die Chirurgen achten müssen, um zu entscheiden, ob eine Pankreas-Operation sinnvoll ist oder nicht. So sollte z.B. bei einer akuten Pankreatitis wegen dem austretenden Pankreassaft möglichst nicht operiert werden. Dr. Gäwert zeigte anhand von Bildern anschaulich, an welch schwieriger Stelle die Bauchspeicheldrüse liegt, so dass bei einer Operation die Blutzufuhr zu anderen Organen unterbrochen werden muss. Nach einer Bauchspeicheldrüsen-Operation findet die Nachsorge in der Regel bei Onkologen statt. In den neuen medizinischen Leitlinien taucht nach einer Pankreas-Operation die Nachsorge leider nicht auf.

Das größte Problem bei Bauchspeicheldrüsen-Krebs ist, dass er spät, und in einigen Fällen zu spät, entdeckt wird. Der Tumormarker ist bei Bauchspeicheldrüsenkrebs leider nicht immer erhöht und die Symptome können auch auf andere Krankheiten hinweisen. Die Frage, warum immer mehr Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken, beantwortete Dr. Gäwert mit zwei Gründen: Die Menschen werden älter als früher und deshalb bekommen mehr Menschen diesen Krebs und die Bildgebung verbessert sich stetig, so dass der Krebs häufiger als früher entdeckt wird. Die Bauchspeicheldrüse ist das einzige Organ, das Insulin produziert. Warum nach einer Linksresektion, also der Entfernung des Bauchspeicheldrüsenschwanzes, einige Patienten Diabetes entwickeln und andere nicht, sei immer noch unklar.

Die anwesenden Betroffenen tauschten sich darüber aus, wie belastend es ist, in Kliniken und bei Ärzten häufig dem Verdacht ausgesetzt zu sein, dass man ein Alkoholproblem habe. Hierzu stellte Dr. Gäwert klar, dass ein hoher Alkoholkonsum tatsächlich ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs darstellt, aber dass es man schon lange weiß, dass es noch andere Risikofaktoren gibt.

Ärzte beantworteten die Fragen der Bauchspeicheldrüsen-Erkrankten
Ärzte beantworteten die Fragen der Bauchspeicheldrüsen-Erkrankten

Auf die Frage nach der Wirkung von Cannabis-Öl erläuterte Dr. Gäwert, dass Cannabis-Öl nicht nur gegen Bauchschmerzen hilft, sondern von Ärzten auch häufig eingesetzt wird gegen die Appetitlosigkeit, unter der viele Bauchspeicheldrüsen-Kranke leiden.
Im Austausch waren sich die Betroffenen einig, dass es als Bauchspeicheldrüsen-Erkrankte immer ratsam ist, sich über die Behandlungs-Methoden und die Operations-Erfahrung verschiedener Kliniken zu informieren.

Zu dem Treffen erschienen wieder schon sehr lange und erst seit kurzem Erkrankte. Diese Mischung ist bei unseren Treffen immer für alle hilfreich, da die neu Erkrankten Mut schöpfen können am Beispiel der „Langzeitüberlebenden“. Gerade bei der Diagnose „Bauchspeicheldrüsenkrebs“ wissen die Patienten und ihre Angehörigen meistens erst einmal nicht „wo ihnen der Kopf steht“. Die schon lange Erkrankten können ihrerseits ihr wertvolles Erfahrungswissen weitergeben, aber auch von den neu Erkrankten Informationen über neuere Methoden und Arzneimittel erhalten. Die schon lange Erkrankten betonten, wie wichtig es ist bei einer so schweren Erkrankung, dass man jemanden an seiner Seite hat, der einen am Anfang psychisch und bei der Organisation von Arztterminen unterstützt. Das können der Partner oder die Partnerin sein, Freunde oder Verwandte.

Pressebericht zum PDF Download

 

© Rosa Jiménez-Claussen

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