AdP eV. Selbsthilfegruppe – Jubiläumstreffen
Förderung der Gesundheit und Beratung von teils oder vollständig Pankreatektomierten
Rheingau. (av) – Die AdP eV. Selbsthilfegruppe Regionalgruppe 65 Wiesbaden / Rheingau kann auf ihr 50-jähriges Bestehen blicken. Für sie Grund, zur Jubiläumsveranstaltung am Montag, 3. April 2023, um 17:30 Uhr ins Casino der Helios Dr. Horst Schmidt Klinik in Wiesbaden, 2. OG, Ludwig-Erhard-Straße 100, einzuladen. Hier wird Regionalgruppenleiter, Prof. Dr. Michael Stumpf die Gäste begrüßen und berichten, was seit der Gründung der AdP eV. Selbsthilfegruppe Regionalgruppe 65 Wiesbaden / Rheingau geschehen ist. Er berichtet außerdem zu aktuellen Entwicklungen in der Pankreaschirurgie und ist für Fragen aus dem Publikum offen.
Der 1976 gegründete Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V. (AdP) will Betroffene einer Bauchspeicheldrüsenoperation in der schwierigen und hilfsbedürftigen Situation unterstützen. Ziel ist die Förderung der Gesundheit und Beratung von teils oder vollständig Pankreatektomierten und nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen. In gut 50 Regionalgruppen treffen sich Betroffene und gut 1.600 Mitglieder unter anderem in Selbsthilfegruppen. Der Leiter der Regionalgruppe 65 Wiesbaden, Rheingau und Limburg, ist Ansgar Geilich (Rüdesheim-Eibingen). Im Interview mit dem Hessischen Ärzteblatt sprach Geilich über seinen eigenen Leidensweg und was er sich als Vereinsmitglied und Betroffener vom Gesundheitssystem und Hausärzten wünscht.
Ziel sei die Förderung der Gesundheit und Beratung von teils oder vollständig Pankreatektomierten und nicht operierten Bauchspeicheldrüsenerkrankten unter besonderer Berücksichtigung der Krebspatienten und ihrer Angehörigen. Jeder Interessierte, auch ohne spezielle Diagnose, könne das Angebot der Selbsthilfe nutzen und an der Thematik teilnehmen, so Geilich im Interview. Die Treffen seien für jeden zugänglich und ohne Eintritt zu besuchen. Er selbst würde sich freuen, wenn Mediziner, auch außerhalb einer Mitgliedschaft im AdP, an Selbsthilfetreffen teilnehmen würden. Darüber hinaus werden Mediziner als Referenten zu einem bestimmten Thema eingeladen. Zur Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten sagte Geilich: „Mit den Pankreaskliniken besteht oftmals eine Kooperationspartnerschaft. Hier wird die Regionalgruppenleitung in aller Regelmäßigkeit zu Auditveranstaltungen eingeladen, in der die Arbeit der Regionalgruppe in und mit den Kliniken hinterfragt wird.“ Was die Zusammenarbeit mit sonstigen niedergelassenen Ärzten anbelange, würde er sich mehr Gemeinsamkeit wünschen. Eine Rundreise vor einigen Jahren in alle Arztpraxen im Rheingau habe nur mäßigen Erfolg gehabt. Seines Erachtens müssten die niedergelassenen Ärzte und darüber hinaus das Personal in den Praxen viel mehr Kenntnis über die Existenz und die Arbeit des AdP (Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V.) haben. Die größte Hürde sehe er darin, dass der Patient von der Selbsthilfe des AdP keine Kenntnis habe.
Zur medizinischen Fortentwicklung sagte der Leiter der Regionalgruppe 65 Wiesbaden, Rheingau und Limburg, dass die OP-Verfahren besser geworden sind, wenn man nur an die minimalinvasiven Operationsmöglichkeiten denke. Doch gebe es leider bei den Therapiemöglichkeiten beim Pankreaskarzinom noch keine wesentlichen Verbesserungen. Die Regionalgruppe erhoffe sich von der Forschung, dass es bald ein Verfahren geben wird, wie zum Beispiel ein Blutmarker, welches ein Pankreaskarzinom im frühen Stadium erkennen lässt. Zudem wäre es wünschenswert, dass es bald eine Nachsorgeempfehlung wie bei anderen Krebserkrankungen geben wird. Eine strukturierte Nachsorge fehle bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen gänzlich, so werde nicht mal in der S3-Leitlinie eine Nachsorgeempfehlung ausgesprochen. Hier müsse nachgebessert werden, sodass es eine adäquate Vor-und Nachsorge, wie zum Beispiel beim Brust- oder Darmkrebs, gibt.
Original Pressebericht Rheingau Echo Nr. 10 • 9. März 2023 als PDF Download