Herr Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Gewichtsverlust und Schmerzen

Warum es so schwierig ist, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse zu erkennen

Von Christina Bendigs
Neu-Olvenstedt ● Gewichtsverlust, Durchfall, Blähungen, Schmerzen? Wenn es um diffuse Beschwerden geht, die nicht richtig zugeordnet werden können, sollte auch an die Bauchspeicheldrüse gedacht werden, rät Prof. Dr. med. Karsten Ridwelski als Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Städtischen Klinikum Magdeburg. Pankreas lautet der Fachbegriff für die Drüse. Und auch wenn sie als Schaltzentrale für den Stoffwechsel gilt und von ihr komplexe Verdauungsmechanismen gesteuert werden, liegt sie so gut versteckt und geschützt im Körper, dass Erkrankungen oft schwer zu diagnostizieren sind. Um auf das Organ und dessen Erkrankungen aufmerksam zu machen, lädt das Städtische Klinikum Magdeburg gemeinsam mit der Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen zu einem Aktionstag ins Klinikum ein. Der findet zwar erst am 18. November statt, doch die Vorbereitungen für die Veranstaltungen an diesem Tag haben bereits begonnen.

Prof. Dr. Karsten Ridwelski, Franziska Kirchner, Dr. med. Thomas Gottstein und Lutz Otto laden zu einer Veranstaltung anlässlich des Weltpankreaskrebstages ein. Anmeldungen sind schon jetzt möglich. Foto: Bendigs

Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten organisiert ihn gemeinsam mit dem Städtischen Klinikum. Die Expertise der Ärzte sei für Patienten wichtig, sagt Lutz Otto als Vorsitzender des eingetragenen Vereines. „Als Patient möchte man Fragen intensiv beantwortet haben“, weiß er. Auf Wunsch der Mitglieder des Arbeitskreises werden am Aktionstag zum Thema Pankreaskrebs medizinische Inhalte, medikamentöse Therapien, sozialrechtliche Informationen, Informationen zur Ernährung und zu Operationen vermittelt.

„Symptome werden oft erst eindeutig der Bauchspeicheldrüse zugeordnet, wenn sie schon eine Schädigung von 80 Prozent erfahren hat“, erläutert Dr. Thomas Gottstein als Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie das Problem. Die Symptome, wie etwa Durchfall oder Rückenschmerzen, werden auch mit psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Das Bauchspeicheldrüsenkarzinom sei sehr aggressiv, streue leicht. Viele Patienten, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken, sterben daran. Der Schlüssel einer erfolgreichen Therapie sei eine frühzeitige Erkennung, da sind sich Ridwelski und Gottstein einig.

Welche Hilfs- und Unterstützungsangebote es für Erkrankte gibt, zu diesem Thema weiß Franziska Kirchner als Diplom-Sozialarbeiterin am Klinikum Bescheid. Es gebe Patienten, die würden zum Beispiel einen Schwerbehindertenausweis zunächst ablehnen. „Aber wenn sie von besonderem Kündigungsschutz, Steuererleichterungen und zusätzlichen Urlaubstagen hören, ändert sich der Standpunkt“, sagt sie. Um auf Bauchspeicheldrüsenerkrankungen aufmerksam zu machen, wird am 18. November auch der Katharinenturm lila beleuchtet, berichtet Lutz Otto. Mit dieser Farbe werde auf die Drüse aufmerksam gemacht.

Um auf der sicheren Seite zu sein, was die Corona-Pandemie betrifft, ist für die Veranstaltung bereits der große Speisesaal reserviert. Aus organisatorischen Gründen bitten die Veranstalter um eine vorherige Anmeldung bis zum 10. November bei Beate Severin, Chefsekretärin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Telefonisch ist sie unter der Rufnummer 0391/791 42 01 zu erreichen, per E-Mail an beate.severin@klinikum-magdeburg.de.

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